Projektion: In der Palette zurückschauen auf die echte und die erfundene Palette. Wir zeigen Theo Janßens Dokumentarfilm „Palette revisited“ (2005), der die Entstehung von Fichtes Roman „Die Palette” (1968) Revue passieren lässt und die Palettianer hinter den Namen Loddl, der schiefe Inder, Heidi, Igor oder Ramonita zu Wort kommen lässt. Was schrieb Fichtes Roman der Palette zu? Was war das Besondere an der Palette in der ABC-Straße nahe des heutigen Gängeviertels? Alle behaupten etwas anderes und alle haben Recht. Alle beschreiben die Palette als Ort der Begegnung, des Spiels mit Selbstinszenierung, herausfallend aus der damaligen Ordnung – das Nonplusultra des Pluralismus.
Im Anschluss an das Filmscreening treffen in Tresengesprächen unterschiedliche Gäste und Perspektiven aufeinander: Regisseur Theo Janßens, Palettianer von damals, Künstler*innen, Stadtaktivist*innen und Akteur*innen des Gängeviertels.
Was verrät uns der Blick zurück auf die Palette, die Hamburger Kneipenszene und die damalige Situation in Deutschland, wenn wir im ehemals besetzten, kollektiv organisierten Gängeviertel in einem geförderten Kunstprojekt die damalige Palette aufleben und ableben lassen? Ist jetzt alles besser oder schlechter im beknackten Germany – der Umgang mit Gewalt, Außenseitern, Queeren, Wohnungslosen, Produktivitätszwang, Stadtraumpolitik? 'Und die Democracy: Das kleine Böse tun, um dem großen Guten zu dienen?' Am Tresen sitzt immer jemand und stellt unbequeme Fragen.

PALETTENPROJEKTION – DAMALS UND HEUTE

Dokumentarfilm „Palette revisited“ und anschließende Tresengespräche

Donnerstag, 11. Mai, 19 Uhr
 (anschließend Kindergarten Abend)

Gesprächsgäste: THEO JANßEN (Regisseur), FLORIAN TAMPE (Komm in die Gänge!), JOACHIM STOLL/"RAMONITA" und UTA JUSTER/"HEIDI" (Palettianer/Zeitzeug*innen), GRETA GRANDERATH (PALETTE/Probebühne im Gängeviertel)
Moderation: CHRISTOPH TWICKEL